Nun bin ich schon die 4. Woche außer Gefecht gesetzt. Mein Tag besteht hauptsächlich daraus im Bett zu liegen und fern zu schauen oder zu lesen.
Sitzen ist nicht der Renner und lange stehen ebenfalls nicht. Aber das ist jetzt momentan so, daran lässt sich nichts ändern.
Ich habe in den letzten Tage auch viel nachgedacht, es gibt so viele kranke Menschen die jeden Tag aufs Neue den Kampf gegen ihre Krankheit oder andere Dinge wieder aufnehmen und weitermachen.
Klar, für jeden ist das Eigene das schlimmste, man urteilt ja subjektiv. Und man kann ich oftmals nicht in den Anderen hineinversetzen. Natürlich jammere ich auch, wenn der Rücken wieder schmerzt, ich mich nicht bücken kann und alles einfach doof ist.
In ruhigen Momenten gehen mir aber auch andere Gedanken durch den Kopf. Es hätte auch viel, viel schlimmer ausgehen können der Sturz Anfang Januar. Wenn die Nerven beschädigt worden wären, wäre die Gefahr einer Querschnittslähmung gegeben gewesen. Aber Gott sei Dank ist dem nicht so. Es ist gut gegangen, auch wenn die Schmerzen manchmal schier unerträglich sind. Und ich nicht weiß wie ich sitzen oder liegen soll.
Ich hatte Glück. Riesiges Glück und dafür bin ich sehr dankbar.
In den letzten Tagen stellte ich mir oft die Frage ab wann ein Leben nicht mehr lebenswert ist? Wenn man krank ist, kein Geld hat, obdachlos oder andere schlimme Dinge ins Leben getreten sind?
Ab wann ist es nicht mehr lebenswert? Ich für mich finde mein Leben lebenswert. Ich habe tolle Kinder und einen Mann der mich auch in allen Bereichen meines Lebens unterstützt.
Hat es etwas mit Dankbarkeit zu tun? Oder mit Demut? Viele Menschen sind sterbenskrank und würden alles dafür geben gesund zu sein. Viele gesunde Menschen zerstören ihr Leben mit Neid, Hass, Drogen, Alkohol und was es nicht alles gibt.
Ich habe seit einigen Jahrzehnten Depressionen, seit dem Tod meines Vaters im Jahr 1998. Da sind viele Tage dunkel und aussichtslos und die Kraft fehlt oftmals um weiterzugehen. Das dunkle Loch wird immer tiefer. Aber in diesen Zeiten versuche ich daran zu denken, was mein Leben lebenswert macht. Meine Kinder und meine Familie. Das sind doch gute Gründe um weiterzumachen oder?
Jeder hat irgendetwas das sein Leben lebenswert macht. Mag es auch noch so klein und unbedeutend sein.
Wir sollten mal darüber nachdenken, für was wir dankbar sein können und was unser Leben wichtig macht.